Endlich nicht mehr ständig übers Essen nachdenken müssen – ob es gesund genug ist, der richtige Zeitpunkt, die richtigen Nährstoffe. Zuviel, zu wenig Kalorien… Nervt dich das auch?
Es gibt einen Ausweg! Und der ist gar nicht so kompliziert. In diesem Artikel erfährst du, wie du es auch schaffen kannst.
Gefangen im Gedankenkarussell
Die Ernährungs-App schaut mich vorwurfsvoll an. Um es ganz deutlich zu machen, leuchtet die Energiebilanz-Statistik rot. Ich teste aus, wie lange ich noch joggen gehen müsste, um das wieder reinzuholen – 52 Minuten Laufen gehen würden reichen, um zumindest null auf null rauszugehen. Von Energiedefizit keine Rede. Außerdem ist es schon halb zehn abends, das wird nachher schwierig mit dem Einschlafen…
Schon wieder hab ich es nicht geschafft, konsequent zu sein. Ich bin frustriert. Zum Glück war das die allerletzte Notfall-Schokolade im Haus, sonst würde ich jetzt direkt noch eine Tafel essen.
Die Nacht wird unruhig. Nachdem ich mahlzeitentechnisch noch minutiös den nächsten Tag geplant habe, gehe ich schlafen – nur um mich unruhig hin und her zu wälzen, ständig mit dem Gedanken, was wohl die Waage am nächsten Morgen zu mir sagen wird.
Und wie erwartet, stehen da tatsächlich 200 Gramm mehr als am Vortag. Das fängt ja gut an!
Ab 40 wurde es noch schwieriger
An diesem Punkt stand ich vor 3 Jahren. Ich war 46, und mitten in den Wechseljahren. Ich kann mich bis dahin an keinen Zeitraum zurückerinnern, in dem mein Gewicht und mein Körper mich nicht beschäftigt hätten. Weshalb ich auch so gut wie jede Diätform ausprobiert habe, mal mehr, mal weniger erfolgreich – aber irgendwann hat sich immer der Jojo-Effekt wieder eingestellt. Und ich hab mich auf die erneute Suche gemacht, die perfekte Diät für mich zu finden.
Nachdem ich 40 war, wurde das immer schwieriger. Durch den verlangsamten Stoffwechsel musste ich das, was früher funktionierte, noch strenger und disziplinierter durchziehen als vorher, um einen akzeptablen Effekt zu erzielen. Nur um nach der Diät festzustellen, dass es nicht dauerhaft war.
Ein Mutausbruch brachte Veränderung
Dann war Corona, Lockdown. Ich stolperte über einen Online-Kurs, ziemlich teuer – aber ich war verzweifelt. Ich wollte einfach nicht mehr ständig über die nächste Mahlzeit nachdenken, die Kalorien, die Waage, die Sporteinheit. Also dachte ich: „Du hast schon alles probiert. Dann kannst du das hier auch noch machen! Es kann nicht mehr, als auch nicht funktionieren!“
Das Prinzip natürlich schlanker Menschen
Und so war es. Ich lernte das Intuitive Essen kennen. Lernte, dass ich eine geniale Funktion bereits in mir trage, nämlich meinen Körper mit seinem ausgeklügelten System, Hunger und Sättigung zu erkennen!
Stell dir die eine Person in deinem Familien- oder Bekanntenkreis, die alles essen kann, und davon so viel sie will – und trotzdem gertenschlank ist. Wie macht sie das?
Ganz einfach: sie isst, wenn sie Hunger hat. Und sie hört auf zu essen, wenn sie satt ist! Selbst, wenn nur ein Stückchen auf dem Teller übrig ist – oder das halbe Stück Kuchen. Sie lässt es einfach liegen. Außerdem würde diese Person nie etwas essen, was ihr nicht schmeckt – oder worauf sie gerade keine Lust hat. Da wartet sie lieber, bis ihr genau die Mahlzeit aufgetischt wird, auf die sie in diesem Moment gerade Lust hat.
Kinder essen ganz natürlich intuitiv: wenn sie satt sind, kannst du dich auf den Kopf stellen und mit den Füßen wackeln – da geht nicht ein einziges Löffelchen mehr rein!
Ich lernte wieder, meinem Körper zuzuhören
Mein Weg begann damit, dass ich wieder lernte, auf meinen Körper zu hören. Wieder zu spüren, wann ich satt bin. Dazu nahm ich mir endlich wieder Zeit für meine Mahlzeiten. Wusstest du, dass es 20-30 Minuten dauert, bis die vielfältigen Sättigungsmerkmale wahrnehmbar sind? Das bedeutet, dass du dir Zeit lassen darfst beim Essen, gründlich kaust und dich auch nicht ablenken lässt. Also leg das Handy, das Werbe-Prospekt, das Buch weg und schalt Netflix aus. Sonst bist zu abgelenkt, um die subtilen Nachrichten deines Körpers zu hören!
Bevor du beginnst zu essen, atme ein paar Mal tief durch und komm am Tisch an. Schau dir dein Essen an, rieche das Aroma und freue dich auf den ersten Bissen.
Dann genieß die erste Gabel – die schmeckt am besten! Um jetzt nicht in alte Muster zu verfallen, kann es dir helfen, zwischen den einzelnen Bissen das Besteck einfach abzulegen. Und damit du nicht so hastig herunterschlingst, kann es am Anfang hilfreich sein, die Kaubewegungen zu zählen: 20-30 Mal kauen ist sinnvoll, um den Bissen magengerecht vorzubereiten. Verdauung beginnt tatsächlich schon im Mund! Netter Nebeneffekt: Vielleicht löst sich damit schon das eine oder andere Bauchproblem, das du haben kannst (Stichwort Blähungen).
Außerdem kannst du nur so den Geschmack, die einzelnen Aromen wahrnehmen und die Konsistenz deiner Mahlzeit erspüren. Falls du sie nicht selbst zubereitet hast, versuch mal rauszuschmecken, was der Koch/ die Köchin alles reingegeben hat. Sind da Kräuter drin, welche Gewürze wurden verwendet? Vielleicht kannst du einzelne Gemüsesorten rausschmecken?
Und wenn du so ungefähr ein Drittel deiner Mahlzeit gegessen hast, mach eine Pause. Horch in deinen Bauch rein: Wie fühlt sich das an? Schon gut gefüllt? Oder geht noch was rein? Ideal ist es, wenn sich der Magen angenehm voll anfühlt – nicht zu wenig, aber vor allem auch nicht zu viel.
Falls du nicht sicher bist – hab keine Angst, eine längere Pause einzulegen. Du kannst ja jederzeit wieder etwas essen! Aber wie du ja bereits weißt, dauert es seine Zeit, bis die Sättigungssignale ans Gehirn gemeldet werden. Also unterhalt dich ein bisschen mit deinen Tischnachbarn, und zwar gerne über irgendwas Nettes, Unverfängliches. Unangenehme Themen (z.B. die Frage zum bevorstehenden Zeugnis deines Teenagers) vertagst du bitte auf später, damit du wirklich deinen Körper hören kannst und seine Nachrichten nicht vom Stress überlagert werden.
Einfach mal machen
Die Erkenntnis, dass ich nicht darauf angewiesen bin, mir von außen vorschreiben zu lassen, was, wann und wieviel ich esse, war bahnbrechend für mich. Und hat mich einen wichtigen Schritt weiter gebracht, meinen Körper wieder zu lieben und ihm zu vertrauen. Er ist ein Wunderwerk, und viel schlauer als jede Diät! Probier es auch für dich aus:
- Erst essen, wenn du wirklich Hunger hast
- Ablenkung ausschalten und ankommen
- Langsam und genussvoll kauen und schmecken
- Pausen machen
- Aufhören, wenn du satt bist (und nicht, wenn der Teller leer ist)
- Jederzeit wiederholen
Einfach mal machen, könnt ja gut werden!
Aha-Moment gefällig?
Wenn du auch so einen Aha-Moment haben möchtest, schau dir meinen kostenlosen 4-Schritte-Plan zum Abnehmen ab 40 an. Oder schreib mir einfach eine Nachricht, ich freue mich darauf, von dir zu hören!