von Sabine Langner | Mai 8, 2024 | Heißhunger
Heißhungerattacken kennst du vielleicht auch. Und wie man sich dann hinterher fühlt – wieder undiszipliniert gewesen, wieder keine negative Kalorienbilanz möglich, die Waage wird dich morgen wieder abstrafen…
Wie Heißhungerattacken entstehen, warum sie dich heimsuchen, und wie du ihnen entgegenwirken kannst, erfährst du in diesem Artikel.
Ich tigere unruhig durch die Küche, öffne Schränke, Schubladen und schaue prüfend hinein. Ich bin auf der Suche nach Schokolade. Dringend! Aber irgendwie ist nichts da. Es ist 22.13 Uhr, also auch keine Geschäfte geöffnet. Die Tankstelle wäre noch eine Option.
Bei dieser Überlegung schrillen bei mir alle Alarmglocken. Echt jetzt? Ich fühle mich wie eine Süchtige, und der Gedanke gefällt mir gar nicht. Also atme ich erstmal tief durch, schließe die Augen und fühle in mich rein. Brauch ich die Schoki wirklich? Oder was ist das grade?
Erster Check: Hunger ist es schon mal nicht. Der Bauch fühlt sich gut gefüllt an, da fehlt nichts. Muss also was anderes sein. Dann rast nochmal mein Tag an mir vorbei, Kind hat gebockt, ich zu spät zum Termin gekommen, auf dem Rückweg im Stau gestanden, keine Zeit gehabt zum Kochen… und so hat sich das den ganzen Tag fortgesetzt. Ich hatte nicht ein Mal Zeit, in Ruhe zu sitzen und eine echte Pause zu machen.
Also koche ich mir einen Tee, setze mich hin und tue – nichts. Nichts, außer ab und zu mal an meinem Tee zu nippen.
Und ich kann es kaum glauben, aber der Heißhunger ist weg. Das war er – der Moment, in dem ich gemerkt hab: ich kann mir vertrauen. Mir und meinem wunderbaren Körper. Ich muss ihn nur sprechen lassen und ihm zuhören.
Wie Heißhungerattacken entstehen
Denk jetzt mal bitte auf keinen Fall an einen rosa Elefanten! Und – was ist passiert? Wahrscheinlich ist dir direkt ein rosa Elefant durchs Oberstübchen getrabt. Und da haben wir schon einen der mächtigsten Auslöser für Heißhungerattacken. Dein Gehirn mag einfach keine Verbote und reagiert trotzig, wenn du dir was verbietest. Je strikter du ein Nahrungsmittel vermeiden möchtest, umso größer wird dein Verlangen danach sein. Soll heißen: Verbote sind verboten!
Das bedeutet nicht nur, dass Schokolade, Chips und Co. befreit werden, sondern vor allem auch, dass einzelne Lebensmittelgruppen nicht vom Speiseplan gestrichen werden sollten. Um das komplexe Zusammenspiel unserer Körperfunktionen optimal zu unterstützen, dürfen wir ihm alles geben – vergiss also Low Fat, Low Carb, Keto, Paleo etc. Dein Unbewusstes wird immer stärker sein als dein bewusster Wille und am Ende geht der Schuss nach hinten los. JoJo-Effekt lässt grüßen.
Wir leben heutzutage sehr oft in einem permanenten Stresszustand. Wenn wir uns in einer Belastungssituation befinden, passiert folgendes: der Cortisolspiegel geht nach oben und sorgt dafür dass die Herzfrequenz steigt, der Blutdruck sich erhöht und die Wirkung des Insulins (das dazu dient, Zucker in die Zellen zu schleusen um dort Energie freizusetzen) gebremst wird. Das ist der berühmt Fight-or-Flight-Modus, der uns in den frühen Zeiten der Menschheitsgeschichte befähigt hat, vor dem Raubtier zu flüchten. Um Energie dafür zur Verfügung zu haben, steigt der Appetit auf Fettes und Süßes. Heutzutage haben wir die Stresssituation meist am Schreibtisch und brauchen diesen Energieboost für den Sprint durch die Savanne nicht. Die Folge sind Speckröllchen und Diabetes.
Eine andere Erklärung für Heißhungerattacken ist der Dopaminausstoß, der erfolgt, wenn wir hochkalorische Nahrungsmittel zu uns nehmen. Das liegt daran, dass es in frühen Zeiten nicht selbstverständlich war, immer eine Nahrungsquelle zu haben. Also soll unser Körper mit guten Gefühlen beim Essen dazu animiert werden, tüchtig zuzulangen, wenn es etwas gibt (Funfact: nur beim Sex wird mehr Dopamin ausgeschüttet als durchs Essen). In Zeiten voller Supermarktregale und immer längeren Ladenöffnungszeiten kann das eigentlich nicht gut enden.
Wieso hast du Heißhungerattacken
Wieso trifft es jetzt ausgerechnet dich? Neben den oben genannten Gründen gibt es noch andere Auslöser für Heißhungerattacken.
Leere Kalorien, wie du sie in zuckerhaltigen Produkten und Weißmehlprodukten findest, locken Insulin. Dein Blutzuckerspiegel schiesst in die Höhe – und fällt genauso schnell wieder ab. Voilà, die nächste Heißhungerattacke ist da.
Auch Alkohol liefert leere Kalorien und läßt den Blutzucker steigen. Zusätzlich wirkt er enthemmend, was den Griff in die Chipstüte noch viel einfacher macht und das Gefühl für „genug“ betäubt.
Was also dagegen tun?
Heißhungerattacken bekämpfen
Wichtigster erster Schritt ist, einer Heißhungerattacke vorzubeugen. Dafür ist es wichtig, regelmäßig und ausreichend zu essen! D.h., iss, wenn du Hunger hast, und hör auf zu essen, wenn du satt bist. Die Mahlzeiten sollten alles beinhalten, was dein Körper benötigt. Lass also nichts weg: Eiweiß, Kohlenhydrate und Fette sind alle wichtig. Schau dir deinen Teller an und überlege, ob du alles findest.
Eiweißreiche Lebensmittel nehmen kaum Einfluss auf deinen Blutzuckerspiegel und beugen so Heißhungerattacken vor. Wenn du kannst, beginne mit den eiweißhaltigen Teilen deiner Mahlzeit, danach das Gemüse (das den größten Teil des Tellers belegen darf ;-)) und am Ende, solltest du noch hungrig sein, dann die Kohlenhydrate. Evt. bist du schon satt – dann ist es völlig legitim, etwas auf dem Teller zu lassen! Entgegen der landläufigen Meinung rettest du unglücklicherweise kein Kind in Afrika, das Hunger leidet, wenn du deinen Teller aufisst, obwohl du schon satt bist. Einer der Glaubenssätze, der sich auch bei mir hartnäckig hält.
Oben steht es schon: wenn du viel Gemüse, Nüsse und gesunde Öle isst, bewirkt das eine langzeitige Sättigung und es beugt Heißhungerattacken vor. Gerade wenn du viel unterwegs bist, ist es wichtig, immer eine Notration in der Handtasche oder im Auto zu haben. Eine Hand voll Nüsse oder einen Apfel kannst du immer gut dabei haben (von beidem habe ich immer einen kleinen Vorrat im Auto, weil ich viel damit unterwegs bin). Wenn du merkst, dass es bald kritisch werden könnte, kannst du ohne Bedenken zulangen. Das kann dein Hungergefühl soweit beruhigen, dass du nachher nicht wie gestört durch die Küche rennst und alles in dich reinstopfst, was dir vor die Finger kommt.
Einen Geheimtipp hab ich noch: Bitterstoffe mindern Heißhunger auf Süßes. Ja, ich weiß, das ist nicht unser Lieblingsfutter. Aber Chicorée, Endivie, Radicchio, Rosenkohl sowie (Wild-) Kräuter sind gute Lieferanten dafür. Es lohnt sich also, diese Lebensmittel regelmäßig mit auf dem Speiseplan zu haben.
Du weißt jetzt also:
– wie Heißhungerattacken entstehen, nämlich durch Verbote, Stress und der Suche nach guten Gefühlen
– wieso du welche hast, nämlich möglicherweise durch leere Kalorien und den dadurch verursachten Blutzucker-Raketenstart und –Absturz oder Alkohol
– und was du dagegen tun kannst: Iss vollwertige Mahlzeiten, und davon zuerst Eiweiß und dann den Rest. Und deine Geheimwaffe sind ab sofort bittere Lebensmittel. Könnte z.B. auch ein Stückchen Bitterschokolade (mind. 70% Kakao) sein, ganz langsam essen und genießen 😉
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von Sabine Langner | Apr. 23, 2024 | Uncategorized
Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach – fühlst du dich auch manchmal so? Und an manchen Tagen ist noch nicht mal der Geist willig? Wie du diesen Trend ab 40 ins Gegenteil verwandelst, damit du auch mit 80 noch topfit, kerngesund und supergut drauf durchs Wohnzimmer tanzt, erfährst du in diesem Blogartikel.
Topfit
Irgendwann stehst du morgens auf, und musst dich erstmal „einlaufen“ – die Füße fühlen sich an, als wärst du am Tag vorher einen Marathon gelaufen. Die Hüfte tut so, als wär sie schon achtzig. Und den Rücken erstmal durchdrücken, was hast du mit dem schon wieder gemacht?
Es zwickt und kneift an allen Ecken und Enden. Dabei bist du doch erst bissel über vierzig, was ist da los? Das kann doch so nicht weiter gehen!
Woran also kann es liegen? Ursachen gibt es natürlich viele. Am häufigsten: du sitzt zu viel in gebückter Haltung am Schreibtisch und vor dem Computer. Im Umkehrschluss bewegst du dich zu wenig, ganz zu schweigen von ausgleichender körperlicher Betätigung. Deine Muskulatur verkümmert und hilft nicht mehr, deinen Körper stabil zu halten und zu unterstützen. Die Gelenke werden bei zu wenig Bewegung nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt. Die Bänder und Sehnen erschlaffen und stützen nicht ausreichend. Und nicht zuletzt die verkümmerten Muskeln schützen die Gelenke und Knochen nicht ausreichend.
Jetzt hast du noch nie wirklich (oder gerne) Sport gemacht. Aber: es ist nie zu spät, mit dem Training zu beginnen! Bereits täglich 10 Minuten Muskelaufbautraining hat eine positive Auswirkung, und zwar nicht nur auf deine körperliche Fitness, sondern auch auf deine Stimmung. Dazu später mehr.
Ein weiterer Grund für Wehwehchen ist oft Übergewicht. Denn jedes Kilo zu viel belastet den Stoffwechsel, der ja sowieso schon schwerfälliger wird mit jedem Jahr. Den gilt es unbedingt anzukurbeln! Moderate Bewegung wie Spazierengehen, auch Wandern , Radfahren oder Schwimmen helfen da ungemein. Kleiner Aufwand, große Wirkung! Und Wunder, oh Wunder: Bewegung an der frischen Luft macht gute Laune. Wollen wir die nicht alle haben? Schon ein Spaziergang um den Block bei Tageslicht reicht aus, um wieder Energie zu tanken. Einfach mal machen, könnte ja gut werden 😉
Noch ein Faktor, den du betrachten solltest: ab 40 ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass du dich in den Wechseljahren befindest. Die können aufgrund des Hormonmangels mit verschiedenen Symptomen einhergehen, von denen die allseits bekannten Hitzewallungen nur ein kleineres ist (wenn es auch häufig im Vordergrund steht). Aber gerade Gelenkschmerzen können dich durch das fehlende Östrogen (das als Schmerz-Puffer fungiert) stark beeinträchtigen. Auch Stimmungsschwankungen, Herzstolpern und einige andere unangenehme Symptome können damit einhergehen. Du musst das alles nicht ertragen! Wende dich an die Frauenärztin deines Vertrauens und besprich mit ihr deinen Fahrplan durch die Wechseljahre. Du hast doch die beste Zeit noch vor dir und einiges vor, und willst dich da nicht durch körperliche Probleme ausbremsen lassen, gegen die man etwas tun kann.
Kerngesund
Wenn du jetzt erwartest, dass ich dir die Superpille empfehle, muss ich dich enttäuschen. Oder vielleicht die eine Behandlung, die dich für immer jung macht. Nee, sorry – gibt es nicht. Aber kerngesund sein, und das bis ins hohe Alter (von dem wir ja noch weit entfernt sind) – das geht!
Und es ist weder schwer, noch tut es weh. Noch ist es teuer. Ganz im Gegenteil: es ist Genuss ohne Reue! Denn wenn du wieder lernst, auf deinen Körper zu hören und ihm das zu geben, was er wirklich braucht (und ihm das ersparst, was er nicht braucht), wird dir dein Körper unermüdliche Dienste leisten. Dein Herz wird schlagen, ohne auch nur einmal Pause machen zu müssen. Deine Zellen werden sich erneuern ohne Unterlass und ein täglicher Jungbrunnen sein. Und er wird dir sogar den gelegentlichen „Fehltritt“ verzeihen, weil er sowas nonchalant weglächelt.
Wenn das Zuhören klappt, wirst du feststellen, dass dein Körper immer häufiger die gesunde Variante wählt. Wenn du wieder verstehst, was dein Körper eigentlich will, musst du nicht mehr Süßigkeiten und Chips in dich reinstopfen, um das komische Gefühl im Bauch zuzudecken. Dann findest du andere Wege, um deinen Frust abzubauen, die Langeweile zu vertreiben, um die Einsamkeit nicht mehr ertragen zu müssen. Du kannst diese ganzen Gefühl-Gemengelage auseinanderdividieren und deine ganz eigenen Strategien entwickeln, damit du nicht mehr in die Süßigkeiten-Schublade greifen musst.
Was ich dir auf jeden Fall sagen kann, ist, dass du bei einer ausgewogenen Ernährung keine Vitaminpillen brauchst (vorausgesetzt, du bist gesund). Die gut gefüllten Regale im Drogeriemarkt spielen mit deiner Angst, irgendwie unterversorgt zu sein. Das bist du in den allerseltensten Fällen! Am ehesten findest du es heraus, wenn du es misst, bei deinem Hausarzt mit einem Bluttest. Die Wahrscheinlichkeit ist gering, dass daraus ein Befund wird.
Die Basis dafür ist eine pflanzenbasierte Ernährung, in der auch Nüsse und Hülsenfrüchte regelmäßig auf den Teller kommen dürfen. Und in der nichts verboten ist! Du fährst in aller Regel besser, das Stück Schokolade gleich zu essen – und nicht vorher noch den Apfel, die Karotte, das Vollkornbrot. Und dann erst die Schokolade (die ganze Tafel). Weil alles andere eben nicht das Bedürfnis gestillt hat. Fortgeschrittene erkennen hinter der Lust auf Schokolade den wahren Grund und können ihn an der Wurzel packen. Mit einem Glas Wasser, einer Meditation, einem Spaziergang oder einem Telefonat mit der besten Freundin. Und manchmal essen sie trotzdem die Schoki – in dem Bewusstsein, dass es nur eine Übersprungshandlung war.
Supergut drauf
Wenn du die beiden vorherigen Abschnitte gut durchgelesen hast, hältst du eigenltich schon alles in der Hand, was du für gute Stimmung brauchst. Sport wird dir nicht nur körperlich gut tun, sondern auch deine Stimmung anheben. Zum einen steigert er dein Selbstbewusstsein: du hast den inneren Schweinehund überwunden und einfach eine Einheit absolviert. Zum anderen hast du ein besseres Körpergefühl, und fühlst dich einfach gut.
Die wahren Helden sind aber deine Hormone, die durch den Sport aktiviert werden: Serotonin, Dopamin und auch BDNF (brain-derived neurotrophic factor. Ein Wachstumsfaktor, der u.a. im Hippocampus gebildet wird und bei Stress sinkt. Ein Therapieziel bei Depressionen ist z.B., diesen BDNF-Spiegel wieder zu erhöhen.) werden vermehrt ausgeschüttet. Und machen, dass deine Laune und Motivation steil nach oben gehen.
Willst du auch?
Dann los! Matte ausrollen, Tanzschuhe anziehen, oder was auch immer der Sport deiner Wahl ist. Mach dich einfach selbst glücklich. Es wird sonst niemand tun!
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von Sabine Langner | Apr. 23, 2024 | Uncategorized
Das Spiegelbild schaut mich kritisch an. Ja, ganz klar: da, am Bauch, sieht man die 300g, die meine Waage heute Morgen mehr angezeigt hat als gestern. Und eins, zwei Pfund haben es sich schon in der Vergangenheit auf meinen Hüften bequem gemacht. Mensch, Mensch, Mensch! Jetzt muss ich aber endlich auf mein Idealgewicht runter! Oder???
Dein ideales Gewicht ist nicht das Idealgewicht
Das Idealgewicht ist ein Wert, der sich ganz leicht ausrechnen lässt. Zugrunde liegt der Body-Mass-Index (BMI), der seit den 90ern als Maßstab genommen wird.
Der Body Mass Index berechnet sich aus dem Körpergewicht in Kilogramm geteilt durch das Quadrat der Körpergröße in Metern: BMI = kg/m2
Demnach gibt es eine Klassifikation, die angibt, ob jemand Normalgewicht hat oder drunter bzw. drüber liegt. Das Idealgewicht liegt für Frauen bei einem BMI zwischen 18,5 und 24 (Männer: 20 – 24,9). Diese Formel ist also unglaublich einfach und praktisch. Wirklich?
Klassifikation |
BMI |
Untergewicht |
< 18,5 |
Normalgewicht |
18,5-24,9 |
Übergewicht |
25,0-29,9 |
Adipositas Grad I |
30,0-34,9 |
Adipositas Grad II |
35,0-39,9 |
Adipositas Grad III |
> 40 |
Quelle: ugb-forum spezial „Abnehmen – worauf es ankommt“
Naja: dieser Wert darf nur ein Anhaltspunkt sein, denn die Interpretation kann schnell nicht mehr stimmen. Z.B. bei sehr großen oder sehr kleinen Personen ist der Wert ungenau (zu hoch oder zu niedrig). Je nach Nationalität kann der Wert ebenfalls nicht aussagekräftig sein, z.B. eine Asiatin mit leichtem Körperbau müsste eigentlich andere Parameter haben als eine Europäerin.
Eine Leistungssportlerin erreicht schnell einen BMI im Bereich Übergewicht, einfach weil Muskeln mehr wiegen als Fett. Und auch die Verteilung des Körperfetts ist wichtig zu beachten: ein rundlicher Bauch ist wesentlich gefährlicher als mollige Hüften. Das liegt daran, dass das Bauchfett (auch: viszerales Fett) sehr stoffwechselaktiv ist und Fettsäuren bzw. Botenstoffe freisetzt, die das Risiko für Herzinfarkt und Diabetes begünstigen können. Hier gilt es, den Bauchumfang zu messen, um eine ungünstige abdominale Fettverteilung zu messen (Frauen sollten einen Taillenumfang von max. 88 cm haben, Männer max. 102cm).
Außerdem verändert sich der BMI je nach Altersguppe:
Alter (Jahre) |
BMI |
19-24 |
19-24 |
25-34 |
20-25 |
35-44 |
21-26 |
45-54 |
22-27 |
55-64 |
23-28 |
ab 64 |
24-29 |
Quelle: ugb-forum spezial „Abnehmen – worauf es ankommt“
Je älter wir werden, umso molliger würfen wir auch sein 😉 Hat das ja doch was Gutes, das Älterwerden.
Erfolgsfaktor 1: Waage rausschmeißen
Aber Stopp! Bevor du jetzt anfängst zu rechnen und direkt schon wieder der Tag versaut ist: Der BMI ist nur ein Anhaltswert und sagt nichts über dein persönliches Idealgewicht aus (siehe oben)! Das bedeutet, wenn du deine Reise beginnst und dich mutig ans intuitive Essen heranwagst, ist es sinnvoll, am Anfang das Gewicht zu messen, vielleicht den Bauchumfang, evt. den BMI zu berechnen. Und dann aber auch die Waage aus dem Badezimmer oder dem Schlafzimmer zu verbannen und sie vielleicht auf dem Dachboden oder bei deiner Freundin zu parken. Später wirst du merken, dass du sie gar nicht brauchst (oder einfach nur noch manchmal). Dein Spiegelbild wird dir eine motivierende Antwort geben, genauso wie die Lieblingsjeans, die plötzlich besser sitzt oder das neue Kleid, das dir so gut steht.
Das Gewicht kann von Tag zu Tag um bis zu drei (!) Kilo schwanken – je nachdem, wieviel Wasser z.B. hormonbedingt oder durch die Nahrungsmittel-Auswahl vom Vortag vom Körper eingelagert wurden. Also wie aussagekräftig kann die Zahl auf der Waage dann sein?
< Vielleicht geht es dir wie mir: Ich bin morgens als allererstes auf die Waage geklettert. Und die hat mir dann gesagt, ob ich heute gut gelaunt bin oder schlecht (mit zunehmendem Alter öfter mal schlecht). Je nachdem, ob die Zahl auf dem Display dem Wert entsprochen hat, der laut einer Tabelle mein Idealgewicht nahe kommt oder – eher in der entgegensetzten Richtung unterwegs war. Und im nachfolgenden Blick in den Spiegel konnte ich das jedes Mal sehen! >
Erfolgsfaktor 2: Liebe deinen Körper
Jetzt wo du der Waage Hausverbot erteilt hast und nicht mehr ihr Diktat ertragen musst, hast du den Kopf frei für den nächsten Punkt: Nimm dich selbst so an, wie du gerade bist. Jetzt bist du wahrscheinlich schockiert – wie jetzt, das ist doch genau das, was du ändern wolltest!
Und genau deshalb ist es wichtig, dass du deinen Körper so wertschätzt, wie er ist. Erinnere dich an den Weg, den ihr zusammen bis hierher gegangen seid. Was ist alles passiert? Die zwei Geburten, der Stress in der Familie, der Verlust eins geliebten Menschen… es gibt viele Gründe, körperlich oder seelisch, die deinen Körper zu dem gemacht haben, was er jetzt ist. Und er hat dich getragen, durch alle Phasen deines bisherigen Lebens. Vielleicht hat er irgendwann bestimmte Einflüsse nicht mehr so gut kompensieren können, aber du kannst sicher sein – er hat alles versucht, dass in deinem Körper alle Funktionen glatt laufen.
Und wie hast du reagiert? Du hast ihm nicht mehr zugehört, sondern mehr den Stimmen von außen geglaubt. Dass es nötig ist, auf bestimmte Lebensmittel zu verzichten. Dass du nur zu bestimmten Tageszeiten essen darfst. Dass du nur eine bestimmte Menge zu dir nehmen darfst. Das Resultat: dein Körper hat sich geholt, was ihm gefehlt hat. Mit aller Macht. Und es gut weggeschlossen, kann ja sein, dass bald wieder eine Verknappung passieren wird. Das gibt er so leicht nicht wieder her.
Jetzt ist es an der Zeit, ihm wieder zuzuhören, deinem Körper wieder zu vertrauen. Er weiß genau, was du brauchst, und wenn du wieder lernst, es wahrzunehmen, werdet ihr wieder ein Team. Das Team, das ihr wart, als du noch klein warst, und nicht mal noch ein Löffelchen in dich reinging, wenn du satt warst. Als der Satz von Oma „Und in Afrika verhungern die Kinder!“ dich noch nicht dazu veranlasst hat, alle Reste aufzufuttern, obwohl du längst satt warst. Wer will schon daran schuld sein, dass Kinder sterben!
Also – nur Mut. Vertrau deinem Körper! Er ist ein Wunderwerk, und weiß mehr als alle Diätgurus der Welt. Und damit kommen wir zum
Erfolgsfaktor 3: Lass nichts weg
Dein Körper braucht alles. Er braucht Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße. Und wenn du horchst, hörst du, was ihm grade fehlt.
Am Anfang kann es noch schwierig sein, und dann brauchst du erstmal ein Hörgerät, um die zarten Signale zu verstehen. Damit dein Körper merkt, dass ihr wieder Best Buddies seid und euch wieder gegenseitig vertrauen könnt, kann es zu Beginn hilfreich sein, sich die Mahlzeiten bewusst zusammenzustellen. D.h., schau ganz konkret darauf, dass alle Komponenten (siehe oben) in der Mahlzeit enthalten sind – und iss dich auf jeden Fall satt (aber nicht darüber hinaus). Du sollst dich hinterher zufrieden, aber nicht überfüllt fühlen. Denk an die Pausen zwischen den Bissen, und spür in dich hinein. Und dann hör einfach auf, wenn du satt bist. Du kannst das! Und falls du 10 Minuten, 20 Minuten später noch bzw. wieder Hunger hast – du darfst jederzeit wieder etwas essen! Niemand verbietet es dir. Ist das nicht traumhaft?
Je länger du intuitiv isst, umso besser wirst du wahrnehmen, was du gerade wirklich brauchst. Manchmal ist es vielleicht nur ein Glas Wasser, oder eine Pause mit einem tröstenden, heißen Tee. Oder ein Spaziergang um den Block. Immer öfter wirst du feststellen: es ist nicht der Schweinebraten, die Tafel Schokolade oder die Tüte Chips. Aber das ist Stoff für einen anderen Blog-Artikel.
Fazit:
Am Anfang kann es gut sein, einen Status Quo zu ermitteln um festzustellen: wie dringend ist es denn wirklich mit dem Abnehmen. Allerdings immer mit dem Bewusstsein, dass die Werte eines BMI nur eine grobe Richtschnur sein können und ein Idealgewicht individuell ist!
Werde wieder ein Team mit deinem Körper, und behandle ihn nicht wie deinen Feind. Du musst nicht gegen ihn arbeiten! Keine Diät der Welt ist so schlau wie dein Körper. Vertrau ihm und hör ihm zu!
Wann immer du einen Teil der großen Nahrungsbestandteile Eiweiß, Fett oder Kohlenhydrate aus deiner Menüwahl ausschließt, wird es dein Körper merken – und es später panisch einfordern. Denn er braucht alle Komponenten, um richtig zu funktionieren. Et voilà: die nächste Heißhungerattacke ist geboren. Also lass nichts weg, es wird dir dein Leben unendlich leichter machen. Und dich am Ende auch, du wirst schon sehen!
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von Sabine Langner | Apr. 23, 2024 | Uncategorized
Endlich nicht mehr ständig übers Essen nachdenken müssen – ob es gesund genug ist, der richtige Zeitpunkt, die richtigen Nährstoffe. Zuviel, zu wenig Kalorien… Nervt dich das auch?
Es gibt einen Ausweg! Und der ist gar nicht so kompliziert. In diesem Artikel erfährst du, wie du es auch schaffen kannst.
Gefangen im Gedankenkarussell
Die Ernährungs-App schaut mich vorwurfsvoll an. Um es ganz deutlich zu machen, leuchtet die Energiebilanz-Statistik rot. Ich teste aus, wie lange ich noch joggen gehen müsste, um das wieder reinzuholen – 52 Minuten Laufen gehen würden reichen, um zumindest null auf null rauszugehen. Von Energiedefizit keine Rede. Außerdem ist es schon halb zehn abends, das wird nachher schwierig mit dem Einschlafen…
Schon wieder hab ich es nicht geschafft, konsequent zu sein. Ich bin frustriert. Zum Glück war das die allerletzte Notfall-Schokolade im Haus, sonst würde ich jetzt direkt noch eine Tafel essen.
Die Nacht wird unruhig. Nachdem ich mahlzeitentechnisch noch minutiös den nächsten Tag geplant habe, gehe ich schlafen – nur um mich unruhig hin und her zu wälzen, ständig mit dem Gedanken, was wohl die Waage am nächsten Morgen zu mir sagen wird.
Und wie erwartet, stehen da tatsächlich 200 Gramm mehr als am Vortag. Das fängt ja gut an!
Ab 40 wurde es noch schwieriger
An diesem Punkt stand ich vor 3 Jahren. Ich war 46, und mitten in den Wechseljahren. Ich kann mich bis dahin an keinen Zeitraum zurückerinnern, in dem mein Gewicht und mein Körper mich nicht beschäftigt hätten. Weshalb ich auch so gut wie jede Diätform ausprobiert habe, mal mehr, mal weniger erfolgreich – aber irgendwann hat sich immer der Jojo-Effekt wieder eingestellt. Und ich hab mich auf die erneute Suche gemacht, die perfekte Diät für mich zu finden.
Nachdem ich 40 war, wurde das immer schwieriger. Durch den verlangsamten Stoffwechsel musste ich das, was früher funktionierte, noch strenger und disziplinierter durchziehen als vorher, um einen akzeptablen Effekt zu erzielen. Nur um nach der Diät festzustellen, dass es nicht dauerhaft war.
Ein Mutausbruch brachte Veränderung
Dann war Corona, Lockdown. Ich stolperte über einen Online-Kurs, ziemlich teuer – aber ich war verzweifelt. Ich wollte einfach nicht mehr ständig über die nächste Mahlzeit nachdenken, die Kalorien, die Waage, die Sporteinheit. Also dachte ich: „Du hast schon alles probiert. Dann kannst du das hier auch noch machen! Es kann nicht mehr, als auch nicht funktionieren!“
Das Prinzip natürlich schlanker Menschen
Und so war es. Ich lernte das Intuitive Essen kennen. Lernte, dass ich eine geniale Funktion bereits in mir trage, nämlich meinen Körper mit seinem ausgeklügelten System, Hunger und Sättigung zu erkennen!
Stell dir die eine Person in deinem Familien- oder Bekanntenkreis, die alles essen kann, und davon so viel sie will – und trotzdem gertenschlank ist. Wie macht sie das?
Ganz einfach: sie isst, wenn sie Hunger hat. Und sie hört auf zu essen, wenn sie satt ist! Selbst, wenn nur ein Stückchen auf dem Teller übrig ist – oder das halbe Stück Kuchen. Sie lässt es einfach liegen. Außerdem würde diese Person nie etwas essen, was ihr nicht schmeckt – oder worauf sie gerade keine Lust hat. Da wartet sie lieber, bis ihr genau die Mahlzeit aufgetischt wird, auf die sie in diesem Moment gerade Lust hat.
Kinder essen ganz natürlich intuitiv: wenn sie satt sind, kannst du dich auf den Kopf stellen und mit den Füßen wackeln – da geht nicht ein einziges Löffelchen mehr rein!
Ich lernte wieder, meinem Körper zuzuhören
Mein Weg begann damit, dass ich wieder lernte, auf meinen Körper zu hören. Wieder zu spüren, wann ich satt bin. Dazu nahm ich mir endlich wieder Zeit für meine Mahlzeiten. Wusstest du, dass es 20-30 Minuten dauert, bis die vielfältigen Sättigungsmerkmale wahrnehmbar sind? Das bedeutet, dass du dir Zeit lassen darfst beim Essen, gründlich kaust und dich auch nicht ablenken lässt. Also leg das Handy, das Werbe-Prospekt, das Buch weg und schalt Netflix aus. Sonst bist zu abgelenkt, um die subtilen Nachrichten deines Körpers zu hören!
Bevor du beginnst zu essen, atme ein paar Mal tief durch und komm am Tisch an. Schau dir dein Essen an, rieche das Aroma und freue dich auf den ersten Bissen.
Dann genieß die erste Gabel – die schmeckt am besten! Um jetzt nicht in alte Muster zu verfallen, kann es dir helfen, zwischen den einzelnen Bissen das Besteck einfach abzulegen. Und damit du nicht so hastig herunterschlingst, kann es am Anfang hilfreich sein, die Kaubewegungen zu zählen: 20-30 Mal kauen ist sinnvoll, um den Bissen magengerecht vorzubereiten. Verdauung beginnt tatsächlich schon im Mund! Netter Nebeneffekt: Vielleicht löst sich damit schon das eine oder andere Bauchproblem, das du haben kannst (Stichwort Blähungen).
Außerdem kannst du nur so den Geschmack, die einzelnen Aromen wahrnehmen und die Konsistenz deiner Mahlzeit erspüren. Falls du sie nicht selbst zubereitet hast, versuch mal rauszuschmecken, was der Koch/ die Köchin alles reingegeben hat. Sind da Kräuter drin, welche Gewürze wurden verwendet? Vielleicht kannst du einzelne Gemüsesorten rausschmecken?
Und wenn du so ungefähr ein Drittel deiner Mahlzeit gegessen hast, mach eine Pause. Horch in deinen Bauch rein: Wie fühlt sich das an? Schon gut gefüllt? Oder geht noch was rein? Ideal ist es, wenn sich der Magen angenehm voll anfühlt – nicht zu wenig, aber vor allem auch nicht zu viel.
Falls du nicht sicher bist – hab keine Angst, eine längere Pause einzulegen. Du kannst ja jederzeit wieder etwas essen! Aber wie du ja bereits weißt, dauert es seine Zeit, bis die Sättigungssignale ans Gehirn gemeldet werden. Also unterhalt dich ein bisschen mit deinen Tischnachbarn, und zwar gerne über irgendwas Nettes, Unverfängliches. Unangenehme Themen (z.B. die Frage zum bevorstehenden Zeugnis deines Teenagers) vertagst du bitte auf später, damit du wirklich deinen Körper hören kannst und seine Nachrichten nicht vom Stress überlagert werden.
Einfach mal machen
Die Erkenntnis, dass ich nicht darauf angewiesen bin, mir von außen vorschreiben zu lassen, was, wann und wieviel ich esse, war bahnbrechend für mich. Und hat mich einen wichtigen Schritt weiter gebracht, meinen Körper wieder zu lieben und ihm zu vertrauen. Er ist ein Wunderwerk, und viel schlauer als jede Diät! Probier es auch für dich aus:
- Erst essen, wenn du wirklich Hunger hast
- Ablenkung ausschalten und ankommen
- Langsam und genussvoll kauen und schmecken
- Pausen machen
- Aufhören, wenn du satt bist (und nicht, wenn der Teller leer ist)
- Jederzeit wiederholen
Einfach mal machen, könnt ja gut werden!
Aha-Moment gefällig?
Wenn du auch so einen Aha-Moment haben möchtest, schau dir meinen kostenlosen 4-Schritte-Plan zum Abnehmen ab 40 an. Oder schreib mir einfach eine Nachricht, ich freue mich darauf, von dir zu hören!